Terroristische Bedrohungen machen vor Ländergrenzen nicht halt. Daher haben Österreich und Deutschland beschlossen, ihre Kräfte zu bündeln und auf bilateraler Ebene gemeinsam zu forschen, um der Gefahr und den Auswirkungen terroristisch motivierter Gewalt zu begegnen. Wie die Terroranschläge in Nizza, Paris oder Boston gezeigt haben, ist es für die schnelle Aufklärung vor allem erforderlich, heterogene Video- und Bilddaten mit Tatortbezug schnell auszuwerten. Derartige Analysesysteme stehen den Ermittlungsbehörden heute nicht zur Verfügung, sind aber für ihre Arbeit von großer Bedeutung.
Das deutsch/österreichische Kooperationsprojekt wird ein System zur visuellen und auditiven Analyse von Bild- und Videomassendaten erarbeiten. Der deutsche Teil des Projektes wird sich dabei auf die Bild- und Videoauswertung konzentrieren. Im Projekt werden neue Verfahren zur zeitlich-räumlichen Referenzierung der vorhandenen Videos untersucht. Darauf aufbauend sollen Möglichkeiten einer drei-dimensionalen Rekonstruktion der Szene und der automatischen Detektion von frei zu definierenden Objekten untersucht werden. Die ethischen und rechtlichen Untersuchungen befassen sich mit der rechtskonformen, beweissicheren und ethisch vertretbaren Erhebung, Verarbeitung und Analyse der Bild- und Videomassendaten.
Durch die innovativen Analysen des Bild- und Tonmaterials und die interaktive dreidimensionale Visualisierung der Auswerteergebnisse können Tathergänge schneller rekonstruiert und potentielle Tatverdächtige zeitnah ermittelt werden. Die Erarbeitung eines umfassenden Sicherheitskonzeptes bereitet eine zukunftsfähige Erweiterung der Plattform vor.